Auf Initiative einer japanischen Familie trafen wir uns und aßen gemeinsam Nabe sowie frisch zubereitetes Mochi (typische japanische Süßigkeiten aus gekochtem, anschließend geschütteltem (moderne Machine) bzw. geschlagenem Reis (traditionelle Methode) und Wasser). Für die Kinder hatte ich morgens 50 kleine Süßigkeiten versteckt und bereits tagsüber beobachtet wie sie es bemerkten und freudig danach suchten.
Dass wir uns am Ostermontag als Nachbarn trafen, wird damit zu tun haben, dass hier neben meinen japanischen Nachbarn auch mehrere Amerikaner und eine Kanadierin leben. Im Anschluss traf ich mich dann noch mit jemand aus dem Bach Hall Orchester.
Meine Englisch-Japanisch-Tandempartnerin, welche in der Kindheit auf einer katholischen Schule in der Kansai-Region war, habe ich gefragt, warum sie denkt, dass Ostern in Japan nicht verbreitet ist. Sie meinte, dass sie sich gut daran erinnert wie den Dezember über u.a. Weihnachtslieder einstudiert wurden. Im Gegensatz dazu war es bei Ostern still, weil dies in die Ferien zum Schuljahreswechsel fällt, sodass auch auf ihrer katholischen Schule nicht zusammen gefeiert wurde. Außerhalb des Schulkontextes würde dann vermutlich nur in christlichen Familien und Gemeinden Ostern gefeiert. In Geschäften sind zudem keine Osterartikel wie bei uns in Deutschland zu finden.
Als weiteren Grund nannte sie, dass um diese Zeit in Japan die Kirschblüten blühen und dies gefeiert wird. Erste Pflaumen- und Kirschblüten habe ich auf meiner Reise in Tokyo sowie auf der Insel Shikoku gesehen. Jetzt stehen auch die ersten Bäume in Kami-machi in voller Blüte, was wunderschön anzusehen ist.