Sendai
Auf meinem Weg nach Sapporo verbrachte ich den Vormittag in Sendai, die Hauptstadt der Präfektur Miyagi. Von der Aussichtsplattform des AER Gebäudes am Bahnhof beobachtete ich die Shinkansen, Berge und die übrige Szenerie. Entlang der typisch japanisch überdachten Einkaufsstraße lief ich mit einzelnen Stopps auf dem Weg in Richtung Burgruine. Mit dem Bus ging es weiter zum Hachiman Schrein und weiter zum Bahnhof.
Wie ich später festgestellt habe, gibt es einen Hop-on Hop-off Loop Bus, welcher verschiedenen Sehenswürdigkeiten anfährt und es lohnt sich ein Tagesticket am Bahnhof Sendai zu kaufen. Die Gegend ist bekannt für Zunda, Paste aus grünen Sojabohnen, welche beispielsweise mit Mochi gegessen oder als Zunda Shake getrunken wird. Das Shake hat mich an Milchreis erinnert.
Sapporo
In Sapporo, der Hauptstadt der nördlichsten Präfektur Hokkaidos, schauten wir uns die verschiedenen kleineren und größeren Skulpturen im Rahmen des Sapporo Schneefestivals im Odori-Park und entlang einer kreuzenden Straße bei Tag und Nacht an. Darunter war auch das Schloss Neuschwanstein aufgrund einer Städtepartnerschaft mit München. Ebenso traf ich mich mit einer deutschen CIR, welche in Sapporo arbeitet.
Außerdem spazierten wir ein wenig durch die Stadt, besuchten den Uhrenturm des ehemaligen Sapporo Agricultural College, wo wir von einem netten Freiwilligen eine Führung bekamen und etwas über den in Japan bekannten Dr. Clark lernten. Dieser amerikanische Professor baute das Sapporo Agricultural College auf welches heute die Hokkaido University ist und prägte den Leitspruch „少年よ大志を抱け Shōnen yo, taishi o idake (Boys be ambitious)“, welchen ich schon an verschiedenen Stellen in Japan wie in Schulen gefunden habe.
Zudem besuchten wir den Hokkaido Schrein und genossen von der Skisprungschanze, welche 1972 anlässlich der Olympischen Winter Spiele in Sapporo gebaut wurde, den Ausblick über die Stadt. Den Besuch des Sapporo Olympic Museum kann ich wärmstens empfehlen. Auf einfache Art lernt man etwas über die Geschichte der Olympischen Winterspiele, die einzelnen Disziplinen und kann einige davon auch mittels Simulatoren ausprobieren, beispielsweise Skispringen, Bob oder Schlittschuhlaufen. Durch den Besuch wurde ich gleich inspiriert Informationen zum Wintersport in meinen Vortrag zu Skilanglauf einfließen zu lassen.
Ebenso besuchten wir das Gelände um den Tsudome, wo wir unsere eigene Schneeskulptur, das Logo von Kami-machi, gestalteten.
Die Hafenstadt Otaru
Mit dem Zug unternahmen wir einen Ausflug in die benachbarte Hafenstadt Otaru. In der Fußgängerzone fiel mir eine Dampfuhr auf, welche mich an die in Gastown (Vancouver) erinnerte. Und ja, es handelt sich um ein Geschenk aus Vancouver, welches ebenfalls vom kanadischen Uhrenmacher Raymond Saunders gefertigt wurde. Leider schien sie defekt zu sein, auch nach unserem dritten Versuch konnten wird das Pfeifen zur Viertelstunde nicht hören und der Druck blieb auch niedrig.
Wir spazierten entlang einer ehemaligen Eisenbahnlinie in Richtung des Eisenbahnmuseums, welches zurzeit leider geschlossen war. Wir liefen etwas weiter einen Hügel empor und genossen die Aussicht. Zurück ging es entlang eines Kanals und wir probierten eine Wollhandkrappe auf einem Fischmarkt.
Lokale Spezialitäten
Das probieren von verschiedenen lokalen Spezialitäten durfte nicht fehlen, wie Soup Curry mit viel Gemüse, weißes Miso-Rahmen, Parfait und Kaison don (dt. Lachsrogen und je nach Menü weitere Meerestiere oder Fisch auf Reis in einer Schale).
Fazit
Der Winter in Kami-machi, aber auch in anderen Teilen Japans war dieses Jahr vergleichsweise mild, sodass ich mich sehr über den vielen Schnee und die winterliche Landschaft gefreut habe. Ich würde nicht empfehlen einzig für das Schneefestival anzureisen, da die Größe überschaubar ist und sich in diesem Gebiet je nach Uhrzeit viele Touristen tummeln. Da es für mich der erste Besuch in der Stadt und Umgebung war, fand ich den Urlaub insgesamt sehr schön und ich fiebere meinem nächsten Besuch auf Hokkaido im Mai entgegen.