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Roadtrip über Okinawa – Teil des ehemaligen Königreichs Ryūkyū

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Okinawa - Insel Miyagi
Ein paar Tage verbrachte ich auf Okinawa und ein paar kleineren Nachbarinseln. Während meines Roadtrips lernte ich einen landschaftlich neuen Teil von Japan kennen.

Inhaltsverzeichnis

Als erstes Ziel steuerte ich den Botanischen Garten an. Da in Naha dichter Verkehr herrschte kam ich leider erst zur Dämmerung an. Bis in den Mai hinein erleuchtet dieser nach Sonnenuntergang durch eine aufwendige Lichtinstallation und es gab eine Feuerspeier Show. Besonders der große Teich mit den leuchtenden Seerosen war schön anzusehen.

Die Karte zeigt meine besuchten Orte:

Erkunden verschiedener Orte auf der Hauptinsel Okinawa

Am nächsten Tag wollte ich gerne mit einem Sonnenaufgang auf der Insel Miyagi starten und suchte mir einen Platz bei Dunkelheit. Dies gestaltete sich schwerer als gedacht, da Wasser- und Strandzugänge oftmals durch Tore oder Hotelressorts abgeriegelt waren. Mit etwas Glück hatte ich einen Ort gefunden der sich am nächsten Morgen einen einzigartigen Ausblick ermöglichte. Anschließend fuhr ich noch auf dieser und den angrenzenden Nachbarinseln umher. Ich unternahm meinen ersten Schrein-Besuch im neuen Jahr, besuchte das Grab von Gott Amamichu dem Erschaffer der Ryukyu Inseln und ging ins Wasser.

Weiter im Norden von Okinawa spazierte ich entlang zahlreicher Mangrovenbäume. Ein Highlight war die Futami Town Melody Road. Der Asphalt war entsprechend präpariert, dass beim Darüberfahren mit dem Auto die Hymne der Stadt erklingt. Während der Fahrt fuhr ich an einigen japanischen oder amerikanischen Militärbasen vorbei, eine für die Marine hieß lustigerweise „Schwab“. Anschließend fuhr ich weiter nach Nago zu einem Aussichtpunkt. Von dort hatte ich einen weiten Blick über die Stadt und das Ostchinesische Meer. Auf der Insel Sesoko spazierte ich durch die Vegetation, traf auf ein paar Angler und Schmetterlinge bevor ich mich auf die Rückfahrt zum Abgeben des Mietwagens machen musste.

Naha

In der Stadt Naha besuchte ich eine Neujahrsfeier im Shurijo Burg Park, dem damaligen Zentrum des Ryūkyū-Königreichs und der heutigen Weltkulturerbe Stätte. Dabei wurde Gozagaku (Hofmusik aus der Zeit des Ryūkyū-Königreichs) und traditionelle Ryūkyū-Tänze aufgeführt sowie der König und die Königin präsentierten sich dem Volk. Das Hauptgebäude der Burg wird gerade neu aufgebaut und die Baustelle kann auf mehreren Stockwerken von außen besichtigt werden.

Zum Nachmittag begann es leider zu regnen. Auf meinem Rückweg zur Unterkunft sah ich ein Drachenboot Monument, Karate Darbietungen, welche Teil einer Konferenz waren und schlenderte entlang der teilweise überdachten Kokusai Dori Einkaufsstraße.

Zur Dämmerung besuchte ich den chinesischen Garten Fukushūen, welcher bei Dunkelheit in verschiedenen Farben angestrahlt wird. An einem anderen Tag schaute ich mir den japanischen Garten Shikinaen (識名園) an, in welchem sich eine große Villa für die Mitglieder der königlichen Familie und ausländische Gäste befand. Nachdem er im zweiten Weltkrieg komplett zerstört wurde, begann 1975 die Wiederherstellung. Seit 2000 ist es ebenso ein UNESCO Weltkulturerbe.

Insel Zamami im Keramashoto-Nationalpark

Die Insel Zamami ist über eine Fähr- und eine schnellere Katamaran-Verbindung vom Hafen in Naha erreichbar. Bei der Wahl des Datums für den Ausflug ist Flexibilität gefragt, da aufgrund von hohen Wellen vor allem die Fahrt des Katamarans gestrichen werden kann. Um genügend Zeit auf der Insel verbringen zu können, wollte ich diesen für beide Richtungen nutzen. Bereits am Vortag plante ich meinen Ausflug zu unternehmen, die Rückverbindung wurde aber gestrichen. An diesem Tag war die Hinfahrt betroffen. Ich entschied mich dann die Fähre hin und den Katamaran zurück zu nehmen. Für Personen mit Hang zur Seekrankheit, empfehle ich statt dem Katamaran die Fähre zu nehmen und eine Nacht auf der Insel zu verbringen.

Bis zur späteren Abfahrt überbrückte ich mir die Zeit mit einem Spaziergang zum Okinawa Prefectural Museum. Auch wenn sich der Besuch für die kurze Zeit nicht gelohnt hätte, zog mich ein Objekt im Foyer in seinen Bann. Es handelte sich um ein Einbaum Kanu, welches im Rahmen eines Forschungsprojektes der Universität Tokyo gebaut wurde. Mit diesem wurde die Entdeckung der Ryūkyū-Inseln vor über 30.000 Jahren nachgestellt. Das Besatzungsteam testete verschiedene Bauarten und bereitete sich für die Überfahrt von Taiwan aus vor. Sie paddelten 206 km in 45 Stunden unter den gleichen Bedingungen wie die Entdecker, also ohne GPS oder Uhr. Unter dem Artikel ist ein Trailer für ein Dokumentation zum Projekt verlinkt.

Der Ozean um die Insel Zamami war klar und schimmerte türkis. Für einen guten Ausblick wanderte ich auf die höchste Stelle der Insel, den Berg Takatsuki. Dort machte ich meine Mittagspause, traf drei weitere Deutsche und wir verbrachten den restlichen Tag zusammen. Als nächstes wanderten wir zum Inazaki Aussichtspunkt, von welchem im Winter mit etwas Glück Wale beobachtet werden können. Auch nach einer Stunde intensivem Beobachten gingen wir leider leer aus. Die Schaumkronen auf der bewegten See und die Tatsache, dass die Wahlbeobachtungsboote erst ab morgen fuhren erschwerten eine Lokalisierung. Weiter ging es an den Ama Strand. Auch wenn die Luft mit um die 20 °C und Sonnenschein warm war, das Wasser war kühler und ich ging nur bis zu den Knien hinein. Die Rückfahrt im Katamaran war ziemlich schauglich und ein paar Passagiere hatten Übelgefühle.

Fazit

Nach meiner Ankunft und der Fahrt zum Botanischen Garten war ich noch nicht so angetan von der Insel Okinawa. Die Strecke führte mit Tempo 50 entlang an Häuserfronten mit amerikanischen Einflüssen. Am nächsten Tag entschied ich eine Strecke möglichst nah am Wasser zu wählen. Das klare Wasser, die Natur und die angenehmen Temperaturen sagten mir zu. Enttäuschend finde ich das einige Strände nicht frei zugänglich sind. Für alle die gerne am Strand verweilen, Korallen durch Schnorcheln oder Tauchen sehen wollen, sollten außerhalb des Winters die Insel oder kleinere Nachbarinseln besuchen.

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3 Responses

  1. Lieber Markus, zauberhafte Fotos von den Lichtinstallationen , sooo weit, und mitten im Meer, es geht dieselbe 🌞 auf wie hier in Berlin, der Felsen, welcher aussieht wie ein 🌳 der aus dem Wasser wächst – super gesehen, lustiges Detail zu den Wanderhosen. Viele Grüße von Karina

    1. Hallo Karina,
      hier der Link zur Projektseite wo du auch einen Trailer findest (habe ich nun ebenso unter dem Artikel verlinkt): https://www.kahaku.go.jp/sugime/. Die Webseite ist auf japanisch, d.h. du musst auf eine machinelle Übersetzung zurückgreifen. Auf verschiedenen Streamingplattformen kann die Dokumentation angeschaut werden.
      Viele Grüße
      Markus

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