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Region Kansai – Reise nach Ōsaka und Kyōto

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Kyoto 10.000 Torii
Ōsaka (大阪), eine Metropole mit schillerndem Nachtleben, und Kyōto mit hoher Dichte an Schreinen und buddhistischen Tempeln. Das wird diesen Städten nachgesagt und trifft es dabei ganz gut. Wie ihr später erfahren werdet, war meine Bild von Kyōto anders als die Realität.

Inhaltsverzeichnis

Über die freie Zeit rund um Weihnachten und Neujahr habe ich mich dafür entschieden verschiedene Teile des Südens Japans zu erkunden. Dabei startete ich in Ōsaka und Umgebung. Anschließend folgt ein Roadtrip über die drittgrößte Insel Japans Kyūshū. Danach ging es weiter in den Süden nach Okinawa und andere Inseln.

Für die bessere Übersicht unterteile ich meinen Erlebnisbericht nach Orten. Falls ihr einzelne Sehenswürdigkeiten besuchen möchtet, dann bietet es sich sowieso an, diese je nach aktuellen Veranstaltungen und dem Wetter zusammenzustellen.

Die Karte zeigt die besuchten Orte in der Kansai Region:

 

Ōsaka

Ōsaka ist nach Tokyo und Yokohama die drittgrößte Stadt Japans und liegt im Südwesten Japans in der Region Kansai.

Burg Kishiwada und Burg Ōsaka

Ich besuchte die Burg Kishiwada und Burg Ōsaka, welche beide von außen schön anzusehen sind. In der Burg Osaka gibt es eine Ausstellung zu der Geschichte und von oben konnte ich den Ausblick über die Stadt genießen. Ich war von dieser aber nicht sehr angetan, weil sie innen modern wie ein normales Gebäude gestaltet war und die ursprünglichen Strukturen nicht mehr erkennbar waren. Demnach würde ich empfehlen lieber eine andere Burg zu besuchen.

Buddhistischer Tempel Shitennō-ji

Jeden Monat am 21. und 22. finden am buddhistischen Tempel Shitennō-ji verschiedene Aktivitäten statt, u.a. ist der Eintritt frei, es gibt die Möglichkeit an Zeremonien teilzunehmen und einen Flohmarkt zu besuchen. Auf dem Weg dorthin habe ich auch noch einen kleineren Tempel und Friedhof besucht.

Deutscher Weihnachtsmarkt

Um die Weihnachtszeit gab es einen Weihnachtsmarkt mit „deutschem“ Essen im Tennoji Park. Eine Eislaufbahn scheint hier in Japan auch dazuzugehören genauso wie auf dem Weihnachtsmarkt in Sendai. Die Atmosphäre war nett, konnte aber mit mir bekannten Weihnachtsmärkten in Deutschland nicht mithalten. Viele Stände boten allerlei Würstchen und Gerichte damit an, Glühwein und andere Heißgetränke sowie bei einem gab es Brezeln und gebrannte Mandeln. Zudem gab es jeweils einen Stand mit hochpreisigen Importen aus Deutschland: Weihnachtsschmuck und Lebkuchen.

Nachtleben und Illuminationen

In Ōsaka gibt es mehrere Gegenden, welche am Tag eher trist und ruhig sind, bei Nacht aber lebendig sind und ihren Charm haben. Dazu gehört die Gegend um Shinsekai „Neue Welt“ und Dōtonbori sowie die Einkaufsstraßen Shinsaibashi-Suji und Mido-suji. Letztere hatte ähnlich wie in Sendai die Bäume mit Lichterketten geschmückt, aber mit zusätzlich blauen und violetten Tönen. Zudem gab es im Einkaufszentrum Grand Front Osaka und der Umgebung um das zentrale Rathaus von Osaka Stadt und den Nakanoshima Park weitere saisonale Lichtinstallationen und -projektionen.

Kultur erleben: Bunraku und Noh-Theater

Im Nationalen Bunraku Theater habe ich mir Bunraku (文楽 oder ぶんらく, traditionelles japanischen Puppentheater) angesehen. Außerdem besuchte ich eine mehrstündige Darbietung im Yamamoto Noh Theater. Über beide berichte ich im Detail in den verlinkten Artikeln.

Osaka Eisenbahn Expo 2024

Auf dem Messegelände ging ich auf eine kleine Eisenbahn-Expo 2024 (tetsudouhak, 鉄道博) bei welcher Modellbahnen mit verschiedenen Spurweiten oder Eisenbahnsimulatoren gefahren werden konnten, es Bastelständen, eine Fotoausstellung eines Wettbewerbs und zahlreiche unterschiedliche Verkaufsstände gab. Wie ich später durch eine Japanerin erfuhr gibt es im japanischen mehrere Begriffe für unterschiedliche Arten an Eisenbahnfans. Allgemein: tetsudoufan (鉄道ファン oder てつどうファン). Jemand der gerne Züge beobachtet und fotografiert, tori für sammeln: toritetsu (撮り鉄 oder とりてつ). Jemand der gerne Zugfährt, nori für fahren: noritetsu (乗り鉄 oder のりてつ).

Nara

Nara wirbt als Stadt mit freilaufenden Hirschen im Nara Park. Auf Empfehlung bin ich dorthin gefahren. Ich würde sagen, wenn man nur kurze Zeit in Japan ist, muss man hier wegen der Hirsche nicht hinkommen, zumal die Geweihe gestutzt wurden waren. Wie ich von einer Besucherin hörte, sei diese Gegend im Sommer sehr stark überlaufen gewesen. Jetzt im Winter ging es, war aber dennoch voller als an anderen Orten meiner Reise, insbesondere an ausländischen Touristen.

Je nachdem wie gesättigt man von Tempeln und Schreinen ist, gibt es einige davon in der Umgebung zu besuchen. Beispielsweise die Tempel: Kofuku-ji, Todai-ji, Toshodai-ji, Yakushi-ji, Horyu-ji oder der Palast Heijo und die Burg Koriyama.

Kyōto

Als ich aus dem Bahnhof in Kyōto ging war ich aufgrund der Hochhauskulisse überrascht. In der Nähe sah ich mir den buddhistischen Tempel Higashi Hongan-ji an. Die Burg Nijō, ein paar Stationen mit der U-Bahn entfernt, hat mir sehr gut gefallen. Der Goldene Pavillon Tempel Kinkaku-ji lohnt sich bei Sonnenschein, z.B. am Morgen oder zur blauen Stunde, damit die goldene Fassade stärker wirkt. Ebenso empfehle ich durch die Straßen in der Umgebung zu schlendern, da es hier Einfamilienhäuser gibt und es eher meinem erwarteten Stadtbild entsprach. Von dort bin ich bis zum Kyōto Gyoen Nationalgarten mit dem Kaiserpalast gelaufen und habe diesen besucht. Im Nishijin Textilien Center gab es verschiedene Waren aus schönen Stoffen zum Kaufen. Diese waren nett anzusehen, der Besuch fand ich aber kein Muss.

Modernes und intraktives Eisenbahnmuseum

Mein persönliches Highlight war das Kyōto Eisenbahnmuseum, welches erst 2016 eröffnet wurde, über 50 Züge bzw. Wagons ausstellt und für alle Altersgruppen sehr interaktiv gestaltet ist. Das System Eisenbahn kann umfassend kennengelernt werden. Dabei habe ich die Möglichkeit genutzt Shinkansen und Regionalzug im Ausbildungssimulator zu fahren. Ein Ticket sollte dafür online am Vortrag gekauft werden. Ich empfehle die Regionalbahn, da beim Shinkansen vieles automatisch gesteuert wird.

Wie ich Heiligabend verbrachte

Am Heiligabend wanderte ich zusammen mit einem anderen deutschen JETler entlang der 10.000 Torii vom Schrein Fushimi Inari-Taisha ausgehend. Auf dem Weg nach oben konnten wir auch einen schönen Ausblick über die Stadt genießen. Die Umgebung ist ziemlich touristisch aber trotzdem von den Häusern sehenswert. Anschließend besuchten wir den buddhistischen Tempel Kiyomizu-dera und Ryozen Kannon mit einer beeindruckenden Buddhastatue. In der Stadt sahen wir zwei junge Damen Picknicken und erkundeten uns wo sie die Brezel gekauft hatten. Weil es weiterweg war, schenkten sie uns eine und wir freuten uns ein Stückchen Heimat zu genießen. Wir waren auf dem Weg zum Bahnhof Saga-Arashiyama. Dort lauschten wir Klaviermusik während wir auf die Fahrt mit dem „romantischen Sagano Zug“ warteten. Unser Abendessen gestalteten wir nach der japanischen Weihnachtstradition. Junge Menschen und auch Familien gehen dabei zu KFC. Da hat es das Marketing vorzüglich geschafft eine vermeintliche amerikanische Tradition zu etablieren. Stark verbreitet über alle Generation ist es eine Torte zu essen, oft auch mit Erdbeeren. Ich entschied mich für ein Stück Erdbeer-Schoko-Torte.

Zwei Tipps zum Schluss

Als weiteren Tipp bekam ich entlang des Philosophen Pfads zu laufen und den buddhistischen Tempel Ginkaku-ji aufgrund des Gartens zu besuchen. Dafür hatte ich aufgrund meiner anderen Aktivitäten aber keine Zeit. Der Bambuswald am westlichen Stadtrand von Kyōto wird von verschiedenen Quellen angepriesen. Von einer Gruppe Deutscher mit denen ich den Tag auf der Insel Zamami (siehe Artikel zu Okinawa) verbrachte, wurde vom Besuch abgeraten, da es sehr überlaufen und durch die Wege zerteilt sei. Da war ich froh Bambus an verschiedenen Stellen auf Kyūshū wachsen gesehen und es dabei ganz für mich gehabt zu haben. Selbst bei uns im Norden, direkt hinter dem Rathaus wo ich arbeite, wächst Bambus.

Fazit

Die Wahl hier im Winter, d.h. um Weihnachten und in der ersten Januarwoche und damit außerhalb der allgemeinen Neujahrsferien (29.12. bis 03.01.) zu sein, war insgesamt eine gute Reisezeit mit weniger Touristen. Meine Unterkunft hatte ich in Ōsaka gewählt und dies war in meiner Konstellation auch die richtige Wahl. Es gibt zahlreiche Zugverbindungen in der Kansai Region. Daher ist die Festlegung der Unterkunft weniger problematisch und ich empfehle den Ort je nach gewünschten Ausflugszielen und aktuellen Veranstaltungen zu wählen, um die zeitlichen und finanziellen Aufwände für die Zugfahrten bestmöglich zu gestalten. Wenn man etwas vom Nachtleben und den Illuminationen in Ōsaka erleben möchte, empfehle ich eine Unterkunft in dieser Stadt. Ansonsten bietet sich Kyōto aufgrund seiner vielen interessanten Orte an.

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