Aufbau des Redewettbewerbs
Der englische Redewettbewerb soll die jungen Menschen anspornen die englischen Sprechfertigkeiten auszubauen und wird in den zwei Disziplinen „Rezitation“ und „Vortragen von selbstgeschriebenen Reden“ ausgetragen. In beiden Disziplinen werden in der ersten Regionalrunde (hier: Ōsaki (大崎市)) eine Erst- und Zweitplatzierung sowie acht Drittplatzierungen vergeben. Die beiden Erst- und Zweitplatzierten aller Regionen der Präfektur (hier: Miyagi (宮城県)) erreichen die zweite Runde auf Präfektur-Ebene. Anschließend kommen die beiden erst Platzierten je Präfektur in die dritte Runde auf nationaler Ebene.
Inhalte des Redewettbewerbs
Nach der Eröffnungszeremonie mit verschiedenen Reden auf Japanisch und Englisch, lauschte ich zunächst den Rezitationen bevor ich in den Raum zu den selbstgeschriebenen Reden wechselte. Besonders interessant fand ich die eigenen Reden, um einen Einblick in die Gedanken von Schülern aus Junior High Schools zu bekommen. Thematisch drehte sich viel um das Thema Selbstbewusstsein, persönliche Entwicklung und Wege seine Individualität in einer kollektivistischen Gesellschaft auszudrücken sowie persönliche Erfahrungen in Bukatsu (obligatorische Clubs nach Ende des regulären Unterrichts) z.B. Basketball und Volleyball.
Nachfolgend habe ich für ein paar ausgewählte Reden, welche mich besonders angesprochen haben, den Titel und Kernaussagen zusammengefasst:
- „The power of voting“ mit der Aufforderung wählen zu gehen, um Japan mitzugestalten.
- „Dream on track“ über den Erhalt der Rikuuto Bahnlinie zwischen Miyagi und Yamagata, welche schwach frequentiert ist, aber von Bedeutung für den Tourismus, Pendler und High School Schüler. Für den Redner ist dies ein Grund für den Berufswunsch Ingenieur.
- „Gratitude“ über Miso-Suppe, welche durch unseren Umgang mit der Natur in Gefahr ist, aber als bedeutender, kultureller Bestandteil und immaterielles UNESCO Weltkulturerbe bewahrt werden sollte.
- „Communicating Fearlessly“ über die Wege wie sie die Angst mit anderen (auf Englisch) zu Sprechen überwunden hat, u.a. über den gesunden Umgang damit anders als andere Menschen zu sein und das abweichende Gedanken in Ordnung, sogar bereichernd, sein können.
- „School should be fun“ vom Vize-Präsident des Schülerrats mit drei Punkten, welche er für wichtig erachtet, damit Schule Spaß macht. 1) Unterschiedliche Lernstile akzeptieren, 2) Freundschaften schließen, 3) sich innerhalb der Schulgemeinschaft grüßen, insbesondere als Aufmunterung am Morgen.
Erkunden der Stadt Iwadeyama
Während die ALTs bei dieser Veranstaltung ihre Schüler begleiteten, nahm ich aus reiner Neugier teil. Zur Mittagspause machte ich mich auf den Weg die Stadt zu erkunden, lief zum Fluss Eai und anschließend auf den Hügel zur Burg. Entgegen meiner Erwartungen, waren wenige Überreste zu sehen. Dafür gab es eine ehemalige Lokomotive, welche auf der zuvor erwähnten Rikuuto Linie fuhr, sowie eine Statue von Date Masamune, welcher als Herrscher und Kämpfer bedeutend für die heutige Region Tohoku ist. Er eroberte die Burg und bewohnte diese für 12 Jahre, bis zu seinem Umzug nach Sendai. Von dort wurde die Statue hierher versetzt. Bis zum Ende der Edo- und Meiji-Zeit wurde die Burg von anderen Familienmitgliedern bewohnt.
Als ich im heutigen Shiroyama-Park unterwegs war, kam ich mit einer Japanerin ins Gespräch, die gerne Englisch lernen möchte und mich freundlicherweise zurück zum Gemeindehaus fuhr. Ihr konnte ich das Angebot der Englisch Gesprächsgruppe in Kami-machi vermitteln, welche ich ebenso schon besuchte, den Teilnehmenden etwas über Deutschland berichtete und auf ihre Fragen einging.
2 Antworten
Warum ist die Miso-Suppe gefährdet?
Miso-Suppe ist nicht direkt gefährdet. Diese wurde in der Rede als Beispiel genommen, dass wir durch unser Verhalten, die Natur bedrohen und dies Auswirkungen auf die Erhaltung unserer (japanischen) Kultur haben kann.