Eisenbahnmuseum auf dem Gelände des Fahrzeugdepots der JR East
Den Tag startete ich mit dem Besuch eines kleinen Eisenbahnmuseums auf dem Gelände des Fahrzeugdepots der JR East. Nach der Registrierung und Aushändigung eines Besucherausweises am Werkstor begab ich mich zu den ausgestellten Fahrzeugen auf dem Werksgelände. Als Besucher durfte ich den Shinkansen der Baureihe 200 (1980 – 2013 im Betrieb) betreten und auch auf dem Führerstandsitz Platz nehmen.
Daneben ist der STAR21 der Shinkansen-Baureihe 952/953 ausgestellt. Dabei handelte es sich um einen Versuchszug der 1992 mit dem Ziel entwickelt wurde, einen Hochgeschwindigkeitszug als Ersatz für die Shinkansen Baureihe 200 zu schaffen. Während Hochgeschwindigkeitsfahrten wurde der Luftwiderstand und neue Bremsanlagen untersucht. Am 21. Dezember 1993 wurde auf der Eisenbahnstrecke Jōetsu-Shinkansen zwischen Tsubame-Sanjo und Niigata eine Höchstgeschwindigkeit von 425 km/h gemessen.
Im Eingangsgebäude gibt es einen Ausstellungsraum mit Shinkansen Modellen, Informationen zu allen Shinkansen-Generationen und dem Instandhaltungsstandort, zwei Modellbahnanlagen und ein Videobeitrag.
Durch das Fenster konnte ich sehen wie einzelne Wagen zwischen den Hallen verlegt wurden. In der Ferne war auch ein türkisgrüner Tohoku-Shinkansen E5 zu sehen. Gerne hätte ich an einer Führung über das Gelände teilgenommen und mir die einzelnen Schritte der kompletten Instandhaltungskette zeigen lassen.
Tagajo Castle Site Iris Festival
Im Anschluss wanderte ich zum Gelände der ehemaligen Burg Tagajo, welche zu den 100 bedeutendsten Burgen Japans gezählt wird und das Iris Festival stattfindet. Neben den zahlreichen verschiedenfarbigen Schwertlilien, z.B. gelb, pink, blau und lila, waren mehrere Festivalstände für das leibliche Wohl aufgebaut.
Tohoku Geschichtsmuseum 東北歴史博物館
Weiter ging es zum Tohoku Geschichtsmuseum, welches im Hauptraum die Geschichte der Region Tohoku von der Altsteinzeit bis in die Gegenwart zeigt. Ich fand die Ausstellung ebenso für Kinder ansprechend gestaltet. Daneben gibt es noch drei kleinere Ausstellungsräume, wo zurzeit u.a. Färbemuster zur Indigo-Färbetechnik ausgestellt waren und in einem Kinosaal lief ein Video zum Herstellungsprozess. Auf dem Außengelände kann ein traditionelles Haus von 1769 aus Miyagi angesehen werden. Von Zeit zu Zeit wird in einem weiteren Raum eine Sonderausstellung gezeigt.
Der Hauptraum weißt ebenso englischsprachige Texte auf, wobei die kleineren Ausstellungsräume nur einsprachig gehalten sind. Insgesamt gibt es wenig Informationen, weshalb für den Besuch ein bis zwei Stunden reichen.
Folgende Punkte nehme ich mit:
- Der Süden Tohokus hatte einflussreichere Clans, da die Gegend sich besser für Reisanbau eignete als der Norden und Reis als Tauchmittel u.a. für die Bezahlung der Grundsteuer eingesetzt wurde.
- Während der Kofun-Zeit gab es auch in Tohoku schlüssellochförmige Gräber. Diese sind heute noch in der Nähe Osakas sichtbar.
- Im Mittelalter wurden per Schiff von Tohoku aus landwirtschaftliche und Fischerei-Produkte nach Edo (heute: Tokyo) und Osaka verschifft, von wo Textilien und Kleidung kamen.
- Die Menschen lebten unterteilt nach ihrem sozialen Rang. Nur Samurai, Händler und (Kunst-)Handwerker lebten in Burgstädten, wohingegen Bauern und Fischer in Dörfern wohnten.
- Es wurden Gottheiten als große Strohfiguren an Eingängen von Städten platziert, um damit die Bewohner vom Unheil zu schützen.