Diese traditionelle, japanische Kunstform wurde 2008 als immaterielles UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Bei den Aufführungen werden mehrere Stücke nacheinander gespielt. Ich entschied mich dafür ein Single Act Ticket zu kaufen. Damit ist es möglich sich eine einzelne Aufführung anzusehen. Diese Tickets sind in limitierter Anzahl (hier: 24 pro Aufführung) am jeweiligen Tag an der Kasse erhältlich. Sehr zu empfehlen finde ich die kostenlose Ausstellung, welche in Bunraku und die aktuell gespielten Stücke einführt.
Handlung des Stücks
Ich habe mich für das Stück „Shichi Fukujin Takara no Irifune (The New Year’s Treasure Boat and the Seven Lucky Gods)“ entschieden. Dies handelt von sieben Glücksgöttern, welche gemeinsam auf einem Schiff unterwegs sind. Nacheinander stellen sie ihre Fähigkeiten vor. Eine ausführliche Beschreibung der Handlung ist hier zu finden.
Aufbau der Bühne
Die Bühne besteht aus mehreren Teilen: einem Bereich mit den Erzählern / Sängern und Musikern (yuka), der Hauptbühne (butai) sowie davor ein für die Zuschauer nicht sichtbarer niedriger Bereich (funazoko), welcher mit einer Sichtbarriere (tesuri) abgeschirmt wird. Damit sieht es für die Zuschauer aus als würden sich die Puppen direkt auf dem Boden bewegen. In meinem Stück wurde es genutzt um einen Fisch im Wasser springen zu lassen, was durch eine Person (komplett schwarz verhüllt) gespielt wurde. Die Reling des Schiffes bildete dabei einen Sichtschutz für die Puppenspieler.
Darsteller
Musiker untermalen die Scene mit ihren Bunraku shamisen. Hierbei handelt es sich um shamisen (三味線, Langhalslaute) mit speziell größerem Körper, stärkeren Seiten und Plektrum zur lauteren Beschallung des Raums. Die Sänger haben jeweils ein Pult vor dem sie knien. Bei diesem Stück gab es sieben Erzähler bzw. Sänger, jeweils einen für jeden der Götter. Ebenso wurde jeder der sieben Götter (Puppen) von jeweils drei Personen zum Leben erweckt. Eine Person ist dabei sichtbar und spielt die rechte Hand der Puppe, zwei weitere Personen unterstützen, wobei deren ganzer Körper in schwarz gehüllt ist. Damit soll weniger von der Puppe abgelenkt werden und auch aus diesem Grund gibt es keine Schnüre wie bei uns. Eine weitere Person spielt die Füße und Beine, die andere den linken Arm.
Fazit
Mir hat die Aufführung sehr gut gefallen, besonders weil die Puppen sehr detailliert gestaltet waren und sehr lebensecht gespielt wurden. Mit dem Stück habe ich ebenso Glück gehabt. Auf jeden Fall empfehle ich für das Verständnis vorher eine Beschreibung der Handlung zu lesen. Zum Hineinschnuppern ist ein Single Act Ticket ideal und ich kann es in diesem Theater sehr empfehlen.